Atlas-Beschäftigte rufen um Hilfe

STREIK Inhaber des niedersächsischen Rüstungsherstellers will nicht mit IG Metall reden

Im Streit um einen Tarifvertrag bei den drei Atlas-Werken in Niedersachsen haben die 650 streikenden Beschäftigten Politik, Kirchen und Arbeitgeber zur Hilfe aufgerufen. Die Mitarbeiter befänden sich seit 23 Tagen im Streik, heißt es in einer Mitteilung der IG Metall vom Donnerstag. „Wir kämpfen für einen Tarifvertrag – wir kämpfen aber auch für gute und sichere Arbeitsplätze in der Region.“

Laut IG Metall bekommen die Beschäftigten Drohanrufe und werden mit Strafverfahren bedroht, obwohl mittlerweile richterlich festgestellt wurde, dass der Arbeitskampf rechtmäßig ist. Der Inhaber Fil Filipov wies alle Kritik vehement zurück und beschuldigte die IG Metall. „Weder die Geschäftsführung, noch jemand den ich kenne, ist in Drohanrufe oder -aktionen involviert“, heißt es in einer Antwort. Zurzeit hätten lediglich 198 von insgesamt 703 Mitarbeitern gemeldet, dass sie streiken. Vielmehr werden Filipov zufolge Beschäftigte von der IG Metall und Streikenden eingeschüchtert und bedroht.

Bei einem „Tag der Solidarität“ will die Gewerkschaft am Samstag in Delmenhorst über die Strapazen der Streikenden informieren. Dort will unter anderem auch der SPD-Landesvorsitzende Olaf Lies reden.

Mit dem Arbeitskampf wollen die Beschäftigten den Abschluss eines allgemeinen Tarifvertrags erreichen. Dies lehnt Inhaber Filipov jedoch ab. Er ist lediglich bereit, mit den Betriebsräten oder Mitarbeitern zu sprechen, aber nicht mit der IG Metall. Ein nächstes Gespräch soll am Montag stattfinden. (dpa)