heute in bremen
: Bremen braucht mehr Opposition

Ist die große Koalition Bremens ewiges Schicksal? Die taz fragt nach Alternativen – heute Abend

taz: Gibt es eine Alternative zur großen Koalition?

Helmut Pflugradt, (CDU): Nein. Wir befinden uns in einer schwierigen Phase, wir sind Haushaltsnotlageland, da braucht Bremen eine große Koalition.

Ich erinnere mich, dass Henning Scherf einmal gesagt hat, der Banker Ulrich Nölle als Finanzsenator sei ein Glück für Bremen, weil er die guten Kontakte zu Kanzler Kohl habe. Das hat aber nicht viel gebracht.

Naja, wenn Sie damit die vier Milliarden meinen, die dann noch gekommen sind …

Das war aber schon Finanzminister Oskar Lafontaine unter Gerhard Schröder, also die SPD-Seite. Bei der CDU ist doch das Problem, dass die einflussreichen Leute gegen weitere Sanierungshilfen sind.

Das sehe ich nicht so. Natürlich haben Länder wie Bayern oder Baden-Württemberg da ein anderes Verständnis, das liegt in deren Interessenlage. Das ist aber bei Sozialdemokraten und Grünen in Bayern nicht anders.

Auf die FDP setzen Sie aber auch nicht als Koalitionspartner.

Die FDP hat sich 1995 aus der Bürgerschaft herauskatapultiert. Ich sehe nicht das Personal bei der FDP, das sie wieder nach oben bringen könnte.

Das bedeutet, dass es für die CDU in Bremen nur die Option große Koalition gibt.

Dass wir weniger Möglichkeiten in Bezug auf Koalitionspartner haben als die Sozialdemokraten, das ist wohl wahr. Int.: kawe

Dienstag, 20 Uhr, Haus der Wissenschaft: Gibt es eine Alternative zur großen Koalition? Diskussion mit Karoline Linnert (Grüne), Klaus Rainer-Rupp (PDS), Cornelia Wiedemeyer (SPD)