: Ich will aber gerade vom Leben singen
FRAUEN Langer Tag der Lesbengeschichte mit ein paar Gassenhauern im Schwulen Museum
Das Leben ist halt so oder so, und dabei hätten natürlich alle ihr Recht auf ein persönliches Bild, in dem sich so ein Leben wenigstens ansatzweise spiegeln könnte. Aber so viel Platz ist hier halt nicht. Deswegen steht hier eine für alle, wobei man mit Claire Waldoff schon eine ganz besondere Persönlichkeit vor sich hat, die Sängerin, die vor allem in den zwanziger Jahren von den Berliner Kabaretts aus die Stadt mit Gassenhauern versorgte wie „Hermann heeßt er!“ und „Raus mit den Männern aus dem Reichstag“. Die mit Zille durch die Kneipen zog und mit ihrer Lebensgefährtin Olga von Roeder ein Mittelpunkt des lesbischen Lebens in der Stadt war. Am heutigen Samstag um 15.30 Uhr singt Sigrid Grajek einige der besten Stücke von Claire Waldoff aus ihrem Programm „Ich will aber gerade vom Leben singen“. Und drum herum noch mehr Leben: Die Geschichte des Frauenwiderstandscamps im Hunsrück 1983 in einer Ton-Dia-Schau. Eine Einführung in die lesbische Filmgeschichte. Lesungen, Führungen, Gespräche, ein Infotisch des Lesbenarchivs Spinnboden, Bücher. Und einen tazpresso gibt es auch bei „Tribaden, Femmes und Kesse Väter“, dem langen Tag der Lesbengeschichte(n) heute von 14 bis 21 Uhr im Schwulen Museum. TM
■ „Tribaden, Femmes und Kesse Väter“: Schwules Museum, Mehringdamm 61. Samstag, 14–21 Uhr. 5/3 Euro