: Messe für tote Obdachlose
INNERE MISSION „Grab der vielen Namen“ geplant
Erstmals hat der diakonische Verein für Innere Mission am Totensonntag mit einem Gottesdienst an die verstorbenen Wohnungslosen der vergangenen zwölf Monate erinnert. In der Kulturkirche St. Stephani nannten Mitarbeitende der kirchlichen Obdachlosenhilfe die Namen von 13 Verstorbenen im Alter zwischen 40 und 82 Jahren. Kein Dach über dem Kopf zu haben sei die extremste Form der Ausgrenzung, sagte der Einrichtungsleiter Bertold Reetz. Das jahrelange Leben auf der Straße lasse wohnungslose Menschen einsam werden. „Nach ihrem Tod sind sie endgültig gelöscht aus dem Gedächtnis der Gesellschaft, als hätten sie nie gelebt. Deshalb wollen wir heute in Würde an sie erinnern.“ Die Innere Mission will ein „Grab der vielen Namen“ schaffen, in dem Obdachlose namentlich bestattet werden können. Reetz hofft auf Unterstützung der Stadt. Bisher werden Wohnungslose in Bremen mit einem Sozialbegräbnis bestattet und kommen anonym unter die Erde. (epd/taz)