unterm strich
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Die Deutsche Filmakademie ist glücklich und ruft lachend einen „goldenen Herbst“ für deutsche Filme aus. Grundlage des Frohlockens sind die Besucherzahlen des letzten Wochenendes. Der neue Film von Otto Waalkes, „7 Zwerge. Der Wald ist nicht genug“, hat bereits am Startwochenende eine Million Besucher angelockt und führt damit die aktuellen Top Ten an. Auf den Plätzen drei und vier rangieren Sönke Wortmanns Dokumentarfilm über die Fußball-WM, „Deutschland, ein Sommermärchen“, mit insgesamt 3,3 Millionen Zuschauern und Tom Tykwers Literaturverfilmung „Das Parfum“. Ganze fünf Millionen haben für diese Schmonzette einen Abend hingegeben.

Auch die Europäische Filmakademie findet Gefallen an deutschen Produktionen. Allerdings beweist sie, dass darunter auch welche mit Sinn und Verstand zu finden sind. Entsprechend ging der Preis für den besten Dokumentarfilm an „Die große Stille“ von Philip Gröning. Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Philip Grönings nachdenklicher Film berührt die geheimnisvolle Welt des Glaubens und unser Bedürfnis nach Ruhe im Gegensatz zum modernen Leben. ‚Die große Stille‘ ist ein großartiger Film über Menschlichkeit und unsere gemeinsamen europäischen Wurzeln.“

Das große Pete-Doherty-Theater geht weiter! Weil er seinen Reisepass verschludert haben soll (ähem, innerhalb von Schengen-Europa braucht man keine Reisepässe mehr, ganz schlechte Ausrede), hat der „Skandal-Rocker“ nun seine Deutschland-Tour verschoben. Zu den Auftritten in Mannheim, Köln und Hamburg erschien er einfach so nicht, das Berliner Konzert seiner Band Babyshambles hat er nun offiziell abgesagt. Fuck Forever! Aber es gibt neue Termine: für Hamburg ist nun der 19. November angesetzt, für Köln der 20., Mannheim der 21. und Berlin der 22. Wir glauben an das Beste. Ansonsten steht zu hoffen, dass die Hochzeit mit Kate Moss in Pete Dohertys großes existenzielles Drama „Zur Selbsterkenntnis über Selbstzerstörung“ ein retardierendes Moment einführt. Ein paar Monate Ruhe nur, dann darf der Spaß wieder losgehen. Ehe, Vaterschaft, Drogen – da zeichnen sich doch ganz neue Möglichkeiten ab.