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Archiv-Artikel

Samstag im Dunklen

Der Stromausfall trifft Hunderttausende in NRW: Revier und Rheinland von Versorgung abgeschnitten

DÜSSELDORF rtr/dpa/taz ■ Mehrere hunderttausend Menschen in Nordrhein-Westfalen waren am späten Samstagabend von der Stromversorgung abgeschnitten. Nach Angaben der Kölner Bezirksregierung gingen nach 22 Uhr im Erftkreis, in den Kreisen Düren und Euskirchen sowie in der Stadt Köln selbst die Lichter aus. Im Dunkeln saßen auch das westliche Ruhrgebiet und der Niederrhein: Teile von Essen, Mülheim, Oberhausen, Gelsenkirchen sowie des Kreises Wesel konnten erst nach mehr als einer halben Stunde wieder ans Netz gebracht werden.

Bei Stromversorgern und Polizei meldeten sich zahlreiche besorgte oder verärgerte Anrufer. „Unsere Telefone stehen überhaupt nicht mehr still“, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei. Die Essener Polizei zählte über 300 Anrufe. Auch am Flughafen Köln-Bonn fiel der Strom aus. „Unsere Notstromaggregate sind aber gleich angesprungen, so dass es keinerlei Beeinträchtigungen im Flugverkehr gab“, sagte ein Sprecher. Anders bei der Bahn, wo der Zugverkehr teilweise lahm gelegt war: „In NRW waren acht Züge betroffen“, sagte ein Bahn-Sprecher. Einige seien in Bahnhöfen, andere auf freier Strecke stehen geblieben.

Vielerorts verließen Menschen ihre Häuser mit Kerzen und Taschenlampen, um zu sehen, ob ihre Nachbarn auch im Dunkeln saßen. Denn während in einigen Straßen vollständige Finsternis herrschte, war ein paar Straßen weiter „alles normal“. Die Transformatoren seien in zwei Gruppen aufgeteilt, erklärte RWE-Sprecher Theo Horstmann. Bei einer größeren Störung werde eine Gruppe der Trafos abgeschaltet, die andere Hälfte bleibe am Netz. Während es in einigen Gemeinden schon nach wenigen Minuten wieder hell wurde, blieb es in anderen etwa 40 Minuten lang dunkel.

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