: Streit um AKW Brunsbüttel
Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) hat sich für eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken ausgesprochen. „Der Strompreis in Schleswig-Holstein könnte sinken, wenn das Atomkraftwerk Brunsbüttel länger als bis 2009 am Netz bleibt“, sagte Austermann (CDU) am Wochenende in den Lübecker Nachrichten. Austermann setzte sich erneut dafür ein, den 1977 in Betrieb genommenen Meiler länger am Netz zu halten als im Atomkonsens der Bundesregierung vereinbart. Der Betreiber Vattenfall muss dazu einen Antrag stellen. „Im derzeitigen Energiemix ist Kernenergie der Billigmacher“, sagte Austermann.
Bei seinem Koalitionspartner SPD findet Austermann keine Anhänger. Sollte der Minister weiter für längere Laufzeiten von Atomkraftwerken werben, sei das „ein ernster Fall für die Koalition“, sagte der SPD-Landesvorsitzende Claus Möller dem Blatt. Die für Reaktorsicherheit in Schleswig-Holstein zuständige Ministerin Gitta Trauernicht (SPD) beharrte auf dem Atomkonsens: „2009 geht Brunsbüttel vom Netz.“
Rund 200 Demonstranten haben am Sonnabend beim Atomkraftwerk Brunsbüttel an der Unterelbe gegen eine Verlängerung der Laufzeiten der Energieanlagen protestiert. Die Forderung „AKW Brunsbüttel stilllegen jetzt!“ wird von mehreren Gruppen wie dem BUND Schleswig-Holstein und Robin Wood unterstützt. DPA/TAZ