hamburg heute
: Mikro-Kosmonautin

Sandra Lüpkes liest im Speicherstadtmuseum aus „Die Wacholderteufel“

Sie lässt morden, Täter jagen und das alles im Namen des Vergnügens: Sandra Lüpkes ist Krimiautorin. Berichten Fernsehsender über das kleine Eiland Juist, ist sie die Prominente, die mit den Moderatoren über die Insel stapft. Hier ist die blonde Pastorentochter aufgewachsen, hier spielt auch ein Großteil ihrer Geschichten um Hauptkommissarin Wencke Tydmers. Die hat kurze Haare, ein breites Grinsen und sagt geradeheraus ihre Meinung.

„Bis auf den letzten Punkt sind wir uns sehr ähnlich“, beschreibt die gelernte Schaufensterdekorateurin Lüpkes ihr Alter Ego. Schriftstellerin werden wollte die 35-Jährige schon als Kind. Dass es ihr gelingt, „Leute mit Worten zu kriegen“, merkte sie beim Texten für ihre Band „Strandgut“. Im Jahr 2000 schrieb sie dann ihr erstes Buch, „Die Sanddorn-Königin“, seitdem folgt eines pro Jahr. Zunächst bei einem kleinen Verlag in Ostfriesland, bevor dann Rowohlt den „Nachwuchsstar der deutschen Krimiszene“ (Süddeutsche Zeitung) entdeckte.

Juist ist für sie ein „Mikrokosmos“, ähnlich Agatha Christies „Orientexpress“ – wenn Kommissarin Tydmers die Fähr- und Flugverbindungen sperren lässt, ist der Mörder gefangen. „Ein perfektes Setting“, sagt die Autorin. „Auch, weil es nach außen diese Heile-Welt-Fassade hat.“ Lüpkes lebt mittlerweile in Norden, wo ihre älteste Tochter aufs Gymnasium geht. Als „Lieblingskollegen“ nennt sie den Münsteraner Schriftsteller und „Wilsberg“-Autor Jürgen Kehrer. „Ja, wir sind ein Paar“, verrät sie auf Nachfragen. Und das nächste Buch? „Garantiert kein Juist-Krimi“, sagt Lüpkes, die nicht in der „Regionalkrimikiste“ enden will. „Entweder ein historischer Roman oder ein Sachbuch.“ SOCK

„Morden im Norden“ mit Sandra Lüpkes, Gunter Gerlach u. a.: 19.30 Uhr, Speicherstadtmuseum