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Archiv-Artikel

Alle Krebsfälle aus dem Landkreis werden untersucht

ASSE Nach dem Anstieg von Krebsfällen sollen sich Patienten aus der Umgebung bei ihrem Arzt melden

Nach dem sprunghaften Anstieg von Krebsfällen rund um das marode Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel steht jetzt der ganze Landkreis im Fokus der Untersuchungen. Krebs-Patienten sollen sich mit dem Gesundheitsamt und ihrem Arzt in Verbindung setzen, damit die Ursachen für ihre Erkrankung genauer untersucht werden können.

„Die Ergebnisse zu den Krebsneuerkrankungen in allen Kommunen werden voraussichtlich Mitte Dezember vorliegen“, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums am Mittwoch. Nach der Erhebung sollen die gewonnenen Daten mit denen der Region Braunschweig verglichen werden.

Vorige Woche war bekannt geworden, dass in der Samtgemeinde Asse in unmittelbarer Nähe des Bergwerks zwischen 2002 und 2009 mehr als doppelt so viele Leukämie- und dreimal so viele Schilddrüsenkrebs-Erkrankungen wie im statistischen Mittel aufgetreten waren. Auch das Risiko, an Leukämie zu sterben lag von 2002 bis 2008 in der rund 10.000 Einwohner großen Samtgemeinde rund doppelt so hoch wie im übrigen Landkreis.Während statistisch gesehen im Untersuchungszeitraum knapp fünf Todesfälle erwartet wurden, starben elf Menschen an Leukämie. Mitte Dezember werde es daher einen öffentlichen Aufruf an die Betroffenen geben, damit die Ärzte die notwendigen Daten erfassen könnten. Mittels von Umfragebögen solle zudem geklärt werden, ob auch andere (Umwelt-)Faktoren – etwa wo der oder die Betroffene bislang gewohnt und gearbeitet hat – als mögliche Ursachen für die Erkrankungen infrage kommen. Die Asse-Arbeitsgruppe will sich am 16. Dezember erneut treffen. (dpa)