Hochwasser bis zum Notstand

VENEZUELA/KOLUMBIEN Wetterphänomen „La Niña“ sorgt für starke Regenfälle und Überschwemmungen. Zehntausende sind betroffen. Bis Januar weiter Regen

CARACAS/BOGOTÁ dpa | Venezuela und Kolumbien kämpfen nach massiven Regenfällen gegen Überschwemmungen und die Folgen zahlreicher Erdrutsche. In Venezuela kamen nach Regierungsangaben von Donnerstag bislang 31 Menschen ums Leben. In Kolumbien, das schon seit Monaten gegen Überschwemmungen kämpft, liegt die Zahl der Toten nach offiziellen Angaben bei 162.

Wie Venezuelas Innenminister Tareck El Aissami am Donnerstag mitteilte, werden noch drei Menschen vermisst. Insgesamt seien etwa 72.000 Venezolaner von dem Unwetter betroffen. Tausende Häuser wurden teils schwer beschädigt. In vier Bundesstaaten gilt der Notstand. Viele Straßen wurden dort durch Erdrutsche blockiert. Einige Ortschaften standen völlig unter Wasser.

Im benachbarten Kolumbien wurden die heftigsten Regenfälle der vergangenen 40 Jahre registriert. Sie sind Folge des Wetterphänomens „La Niña“, das alle paar Jahre auftritt. Vor der Pazifikküste Südamerikas strömt dabei kaltes Wasser aus der Tiefe nach oben. Dies führt in einigen Bereichen des Subkontinents zu Dürren, in anderen zu starken Niederschlägen. Der heftige Regen wird nach Prognosen von Meteorologen noch bis Anfang kommenden Jahres andauern.

Nach Angaben des Katastrophenschutzes kamen in Kolumbien bisher 162 Menschen ums Leben, 223 wurden verletzt, 20 werden noch vermisst. Knapp 1.800 Wohnhäuser seien zerstört sowie etwa 233.000 Häuser und Wohnungen beschädigt worden. 1,37 Millionen Menschen erlitten Schäden an ihrem Hab und Gut.