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Archiv-Artikel

WAHLAUFRUF VON CDU UND CSU Und jeder nur ein Kreuz

Von AM

BERLIN taz | David McAllister erklärte das noch mal klar. Bei der Europawahl, sagte der CDU-Spitzenkandidat am Montag in Berlin, habe jeder die Möglichkeit, „ein Kreuz“ zu machen. McAllister stellte gemeinsam mit CSU-Spitzenkandidat Markus Ferber und den beiden Generalsekretären den Wahlaufruf der Unionsparteien vor.

Wie passend, dass SPD-Kandidat Martin Schulz gerade eine wunderbare Vorlage geliefert hatte, die auch etwas mit einem Kreuz, wenngleich dem christlichen, zu tun hat. Schulz hatte erklärt, jeder solle persönlich seinen Glauben zeigen können, der öffentliche Ort müsse aber „neutral“ sein. Der Satz wurde als Vorstoß gegen Kruzifixe in der Öffentlichkeit gewertet. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer nannte Schulz prompt eine „Gefahr für die religiöse Toleranz“.

Beim Pressetermin am Montag wurde die Lage dann unübersichtlich. Von welchem Kreuz redeten die Männer auf dem Podium? Dem Kreuz auf dem Wahlzettel oder dem in bayerischen Behördenräumen? Als Scheuer schließlich „Es geht nur um ein Kreuz“ sagte, kam im Saal Monty-Python-Stimmung auf. In deren Film „Das Leben des Brian“ von 1979 werden die zu Kreuzigenden mit dem Satz „Jeder nur ein Kreuz“ abgefertigt. AM