: EZB braucht mehr Kapital
KRISE Bundesregierung trägt eine Erhöhung des Grundkapitals der Europäischen Zentralbank mit
BERLIN rtr | Die Bundesregierung würde eine Erhöhung des EZB-Grundkapitals zur Stärkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die Schuldenkrise mittragen. „Die Bundesregierung hat immer gesagt, dass sie die EZB in allen Belangen unterstützen wird“, hieß es am Dienstag aus Regierungskreisen. Mit der Kapitalerhöhung wäre die EZB besser gegen die Verlustrisiken ihres umstrittenen Programms zum Kauf von Staatsanleihen abgesichert. Eine Kapital-Aufstockung der EZB würde indirekt auch die deutschen Steuerzahler belasten.
Die EZB kauft bereits seit der Griechenlandkrise im Mai Staatsanleihen von Euroländern auf. Bislang hat sie Papiere in einem Volumen von rund 72 Milliarden Euro auf ihre Bilanz genommen – vergangene Woche wurden Geschäfte über rund 2,7 Milliarden Euro abgewickelt; nach Händlerinformationen kaufte die EZB vor allem Anleihen aus Irland, Portugal und Spanien. Damit stützt sie die Anleihenkurse und hält Spekulanten fern.
Am Montag hieß es, dass die EZB alle an ihr beteiligten nationalen Notenbanken nun zu einer Aufstockung ihres Grundkapitalteils drängen will. Hintergrund sei die Angst vor möglichen Verlusten durch die andauernden Anleihekäufe, sagte ein hochrangiger Notenbanker.