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Archiv-Artikel

die anderen zu putins rolle im todesfall des exagenten litvinenko

Die New York Times kommentiert: Wie viel besser wäre es gewesen, wenn Putin etwas gesagt hätte wie: „Lasst uns helfen, herauszufinden, wer diese Abscheulichkeit getan hat“. Das hätte er auch sagen sollen, als die Journalistin Anna Politkowskaja und all die anderen Reformer ermordet wurden. Solche Worte beenden wohl nicht die Gewalt, denn der Kampf um Wohlstand und Macht in Russland ist außer Kontrolle geraten. Aber das wahre Problem ist, dass Putin, selbst ehemaliger KGB-Agent, nicht erkennen ließ, dass ihn die politischen Morde bestürzen oder dass er viel dagegen unternehmen würde. Er scheint mehr damit beschäftigt zu sein, von der Schuld abzulenken.

Die russische Tageszeitung Iswestija meint dazu: Wer hat Litvinenko umgebracht? Oder muss die Frage lauten: Wurde er überhaupt ermordet? Eine eindeutige Antwort dürfte lange auf sich warten lassen. Bis dahin wird das Bild von russischen Giftmördern weiter durch die westlichen Medien geistern. Denn dieses Vorurteil lässt sich bestens verkaufen. Das Klischee wird sich selbst dann noch halten, wenn sich herausgestellt hat, dass der unglückliche Exagent von seinen eigenen Leuten ermordet wurde. Das wäre keine Sensation für die Titelseiten. Die Hinterhältigkeit eines geflohenen Oligarchen wäre nicht so aufregend wie eine Intrige aus dem „Reich des Bösen“.