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Archiv-Artikel

Am Nachmittag hatte jeder Vierte gewählt

BRANDENBURG Die Wahlbeteiligung in der Mark liegt deutlich höher als bei der Wahl zum Europaparlament vor fünf Jahren – und vermutlich auch höher als bei den letzten Kommunalwahlen

In Brandenburg fiel die Beteiligung bei der Europawahl deutlich höher als noch 2009. Damals hatten nur 13,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, am Sonntag dagegen schon jeder Vierte. Der Anteil lag um 14 Uhr bei genau 25,2 Prozent, teilte der Landeswahlleiter in Potsdam mit. Allerdings gab es diesmal zwei Abstimmungen: Die Brandenburger konnten in rund 3.400 Wahllokalen ihr Kreuz bei der Europa- und Kommunalwahl machen.

Die meisten Wähler meldete der Landkreis Oder-Spree mit 30,7 Prozent, am wenigsten zog es die Cottbuser in die Wahllokale (16,4 Prozent). In Potsdam hatten bis 14 Uhr nach Angaben der Stadt 24,8 Prozent gewählt. Vergleichsweise gute Wahlbeteiligungen meldeten auch die Landkreise Barnim und Dahme-Spreewald (je rund 27 Prozent).

Inwieweit sich Jugendliche ab 16 Jahren beteiligten, die erstmals in Brandenburg bei der Kommunalwahl wählen durften, war noch nicht absehbar.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kam am Vormittag mit seiner Frau zu Fuß ins Wahllokal in der evangelischen Grundschule in Forst (Spree-Neiße) wenige hundert Meter von seinem Zuhause entfernt. Er hoffe auf rege Wahlbeteiligung in seinem Kreis, um Rechtsextreme zu schwächen, sagte er. CDU-Partei- und Fraktionschef Michael Schierack gab in seinem Heimatort Dissen (Spree-Neiße) seine Stimme ab.

Am Morgen war die Wahl mit unterschiedlicher Beteiligung angelaufen. Während sich in Potsdam zeitweise Schlangen vor Wahllokalen bildeten, ging es etwa in Frankfurt (Oder) oder in der Flughafengemeinde Schönefeld eher schleppend voran. In Brandenburg/Havel war schon am Morgen viel los. „Viele wollen bei dem schönen Wetter die Wahl hinter sich bringen und die Sonne genießen“, sagte die stellvertretende Wahlleiterin. In Cottbus fehlten zum Start ein Dutzend eingeplante Wahlhelfer.

Die Brandenburger hatten je nach Region bis zu fünf Stimmzettel auszufüllen: Neben der Wahl zum Europaparlament ging es bei der Kommunalwahl um die Besetzung der 14 Kreistage sowie der 420 Stadt- und Gemeindeparlamente. Je nach Wahlbezirk standen auch Bürgermeister, Ortsvorsteher und Ortsbeiräte zur Wahl. DPA