AUSTRALIER ERPROBEN NEUE PROTESTFORMEN
: Im Norden nackt, im Süden bombig

SYDNEY dpa/taz | Im dünn besiedelten Northern Territory Australiens sind Massenkarambolagen eher selten. In Darwin, zugegeben einer Großstadt mit 120.000 Einwohnern, hat jüngst aber doch eine stattgefunden, an der sich sogar ein Streifenwagen beteiligte. Weil ein nackter junger Mann am Straßenrand nicht nur enthemmt getanzt, sondern auch noch mit Steinen um sich geschmissen hatte, wurden insgesamt 13 Fahrzeuge in vier Unfälle verwickelt. Da derart militant getanzte Zivilisationskritik sogar im Outback verboten wäre, wurde der 20-jährige Naturist vorläufig festgenommen. Etwa zeitgleich hat ein Senator Heffernan im Süden des Kontinents seine Kollegen gehörig mit einer Bombenattrappe erschreckt, die er ins Parlament geschmuggelt hatte, um gegen die laxen Sicherheitsvorkehrungen zu protestieren. Aus welcher gemeinsamen Quelle schöpfen diese Krawallaktionen? Ist es australischer Humor oder bloß viel zu viel Sonne?