Bremerhaven rockt : Motörhead
Sich jede neue Platte von „Motörhead“ besorgen zu wollen, ist – zugegeben – ein einigermaßen redundantes Unterfangen, unterscheiden sie sich doch nur in Nuancen voneinander und sind, das darf man mit dem nötigen Respekt sagen, seit über zehn Jahren nicht mehr an die Meilensteine der Band um Lemmy Kilmister herangekommen. Ungefähr seit „Eat The Rich“ ist da nichts wirklich Wesentliches mehr passiert. Und eigentlich liegt auch nicht ganz falsch, wer meint, „No Sleep Till Hammersmith“ sei eigentlich das einzige „Motörhead“-Album, das man wirklich braucht. Ein „Motörhead“-Konzert hingegen ist gerade deswegen auch heute noch unverzichtbar, weil es eben auf verlässliche Weise immer wieder das ist, wofür wir diese Band lieben. Eine laute und schmutzige Versammlung ziemlich unverwüstlicher Hits, die – durchsetzt mit ein paar neueren Songs – immer noch die Essenz eines jeden Auftritts sind. Auch Nebensache waren immer die Vorbands. Keine Ahnung, wer es diesmal sein wird. Wichtig ist, dass irgendwann das alte O-Bein Lemmy auf die Bühne kommt, kurz seinen Rickenbacher-Bass anschlägt und dann sowas sagt wie: „Hi, we’re Motörhead, and we’ll kick some ass ...“ Augenzeugen von Motörhead-Shows der letzten Jahre berichten, dass der Alte kein Fett angesetzt hat und auch kaum noch Balladen spielt, wie er sich das zwischenzeitlich angewöhnt hatte. Was also gäbe es da noch zu überlegen? ASL
Sonntag, 20 Uhr, Stadthalle Bremerhaven