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Archiv-Artikel

sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Einfach mal raus!“ mit S- und U-Bahn, das ist in dieser Stadt mitunter leichter gesagt als getan. Eine Fahrt an den Wannsee mit den Öffentlichen nebst Fahrrad klappt dennoch meist ganz gut. An diesem Wochenende lockt die Pfaueninsel. Und weil der Weg ja auch das Ziel ist, packen wir die Badehose ein und springen unterwegs noch schnell an einer der kuscheligen Badestellen an der Uferpromenade in die Fluten. Nach einer kurzen Stärkung im Biergarten direkt am Anleger der Pfaueninsel setzten wir mit der Fähre über auf das verwunschen anmutende Eiland. Um 14.30 Uhr treffen wir dort bei der Familienführung auf die Inselelfe Tana, die der Inselführerin und den Besuchern ab sechs Jahren einige Döntjes über die Insel zuflüstert. Etwas über das seltsam anmutende Schloss, das Friedrich II. aus preußischen Hölzern errichten ließ und dessen Fassade so angestrichen ist, dass sie aussieht, als sei sie aus Stein. Und über die Königskinder, die hier spielten. Aber auch über die Pfauen, die auf den Wiesen, in üppigen Rosengärten und neben den Wasserfontänen umherstaksen. Dass sie ihr Rad schlagen, kann nicht versprochen werden, denn das tun sie in der Regel nur in der Paarungszeit, und die endet Anfang Mai. Aber diese schrägen Vögel geben grandiose Laute von sich, was der enorm malerischen Szenerie einen herrlich spooky Anstrich verleiht. In der originalgetreu restaurierten riesigen Vogelvoliere leben sogar weiße Pfauen und anderes exotisches Federvieh. Aber wenn die Ausflugsgesellschaft das andere Ende der 67 Hektar großen Insel, die Molkerei, erreicht hat, wird es durchaus bodenständig, und es gibt statt seltener Vögel ganz gewöhnliche Ponys zu bewundern (Familie 15 € inkl. Überfahrt).

So herrlich ausgelüftet und sonnengebräunt, begeben wir uns getrost in dunkle Ausstellungsräume. In der Deutschen Kinemathek hat letzte Woche die Kinderausstellung „… und Action! Wie werden Film und Fernsehen gemacht?“ eröffnet. Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren, die alle naslang selbst auf dem Handy Filme „drehen“, erfahren hier, wie Profis zu Werke gehen. Wie geht es an einem echten Filmset zu? Und wie in einem Nachrichtenstudio? Was genau passiert bei einem Casting, und was ist ein Greenscreen-Studio? Es gibt auch verschiedene Werkstätten. So werden die Kinder im Tonstudio zu Sound-Designern und Geräuschemachern, oder sie setzen im Schneideraum eine Filmsequenz kurzerhand neu zusammen, und die Filmplakate muss auch jemand gestalten. Da ist es nur logisch, dass die jungen Filmleute am Ende der Ausstellung unter Blitzlichtgewitter über den roten Teppich flanieren (Erwachsene 5 €, Schüler 2 €).