Klärende Zahlen

Eine Tagung zum Erinnern an die Judenvernichtung hielt der „Holocaust-Konferenz“ von Teheran Fakten entgegen

Rechtsextreme und Islamisten vernetzen sich nach Ansicht des Leiters der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, weltweit immer mehr. Auf der Tagung „Der Holocaust im transnationalen Gedächtnis“, die gestern von der Bundeszentrale und dem Zentrum für Antisemitismusforschung der TU veranstaltet wurde, sagte Krüger, Rechte und Islamisten teilten ihren Antisemitismus, Antiamerikanismus und die Leugnung des Holocaust. Das werde zurzeit auf der Teheraner „Holocaust-Konferenz“ deutlich.

Der amerikanische Historiker Raul Hilberg widersprach in seinem Eröffnungsvortrag Zweifeln am Ausmaß der Judenvernichtung mit seinen Forschungsergebnissen. „Es sind die Zahlen, die Gegner und Leugner bestreiten – aber hier sind sie“, so Hilberg. Irans Präsident Ahmadinedschad hat wiederholt geäußert, der Holocaust sei „ein Märchen“.

Der heute 80-jährige Hilberg belegte in seinem Standardwerk „Die Vernichtung der europäischen Juden“ die Zahl von rund 5,1 Millionen jüdischer Opfer der Nazis. Dabei sei der Holocaust unter Beteiligung von Staatsbeamten, des Militärs und der NS-Machthaber aus nur sehr vagen Andeutungen Hitlers in eigener Initiative ausgeführt worden. Weitere Teilnehmer der Konferenz waren die Historiker Peter Longerich (London) und Wolfgang Benz (TU Berlin), der Soziologe Natan Sznaider (Tel Aviv) und der israelische Iran-Forscher David Menashri. DPA