Kaum Gift bei Kowtuns Ex-Schwiegermutter

Kontaminierte Gegenstände werden gewaschen oder als Sondermüll entsorgt. Ermittler arbeiten nur noch in Haselau

Im Fall der Polonium-Funde in und bei Hamburg konzentrieren sich die Ermittler auf Haselau im Kreis Pinneberg. Dimitri Kowtun, der russische Firmenberater, der das Gift aus Moskau nach Hamburg brachte, hat dort bei seiner Ex-Schwiegermutter übernachtet. Wie 30 weitere Menschen gab die Frau vorsorglich eine Urinprobe ab, die auf Polonium getestet wird. Sie kam nicht ins Krankenhaus, weil in ihrem Haus nur sehr geringe Mengen des radioaktiven Stoffs gefunden wurden. Das teilte Bernhard Leisner, Chefarzt am AK St. Georg, mit. Die Gefahr einer Vergiftung sei minimal. Kowtuns Kinder und seine Ex-Frau fühlten sich „alle wohl“.

Die Ermittlungen der Polizei in den beiden Wohnungen in der Erzbergerstraße und der Kieler Straße sind abgeschlossen. Bis die vergiftete Wohnung von Kowtuns Ex-Frau in der Erzbergerstraße freigegeben wird, werde es aber noch Wochen dauern, kündigte Norbert Lettau, der Leiter des Amtes für Gesundheit in der Sozialbehörde, an. Es sei sehr aufwendig, sicherzustellen, dass es keine Strahlung mehr in der Wohnung gebe. „Die Mieter der anderen Wohnungen werden hoffentlich bald wieder einziehen können“, sagte Lettau.

Wie die radioaktiven Gegenstände entsorgt werden, ist Lettau zufolge noch offen. Sachen von hohem Wert würden gereinigt; andere könnten verbrannt oder auch einfach so lange gelagert werden, bis die Radioaktivität abgenommen hat. Polonium ist kurzlebig. GERNOT KNÖDLER

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