: Anpfiff für die Schieds-Richter
HANDBALL Der strauchelnde HSV Hamburg will doch noch seine Bundesliga-Lizenz erstreiten
Thomas Summerer, Rechtsanwalt der HSV-Handballer, gegenüber der „Hamburger Morgenpost“
Der wirtschaftlich vor dem Ruin stehende Handball-Bundesligist HSV Hamburg greift nach dem letzten Strohhalm. Der Champions-League-Sieger des vergangenen Jahres geht vor das Schiedsgericht der Handball-Bundesliga, um doch noch eine Lizenz für die Spielzeit 2014/15 zu bekommen. „Das steht zu hundert Prozent fest“, erklärte Vereinspräsident Frank Spillner gestern in Hamburg.
Über das Pfingstwochenende hatte der HSV den Anwalt Thomas Summerer die zweitinstanzliche Lizenzverweigerung durch den Ligaverband HBL überprüfen lassen. Gegenüber dem Hamburger Abendblatt sprach Summerer dann von „triftigen Ansatzpunkten“, um die Lizenzverweigerung „aus den Angeln zu heben“ – um wiederum der Hamburger Morgenpost in den Block zu diktieren, es gebe „einfachere Fälle“.
Das Spielrecht für die kommende Saison war dem HSV verweigert worden, weil der den Nachweis seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit nicht erbracht habe. Wann das Schiedsgericht eine Entscheidung fällt, steht nicht fest. Im Interesse aller beteiligten Vereine müsste diese aber so schnell wie möglich getroffen werden. Der Verein, Deutscher Meister 2011, hat vorsorglich auch eine Meldung für die dritte Liga abgegeben. Dort könnte der HSV antreten, sollte der Gang vor das Schiedsgericht keinen Erfolg bringen. Ob der Club in diesem Fall aber überhaupt eine konkurrenzfähige Mannschaft zur Verfügung hat, steht angesichts zahlreicher sicherer Abgänge in den Sternen.
Weiterhin nicht gänzlich abgewendet ist auch eine Insolvenz der HSV-Handballer: Zur Begleichung von Spielergehältern und weiteren Außenständen fehlen dem Verein mehr als zwei Millionen Euro. (dpa/taz)