: Bitterer Sieg auf Schalke
TRAINERSORGEN Der HSV nähert sich den Europacupplätzen und verliert womöglich van Nistelrooy
Endlich mal kein Gegentor kassiert, auswärts gegen einen Tabellennachbarn gewonnen und in der Tabelle als Siebter nur noch drei Punkte entfernt von einer Teilnahme am Europacup. Eigentlich hätte Armin Veh allen Grund zur Freude gehabt. Doch wie ein glücklicher Sieger wirkte der Trainer des Hamburger SV trotz des überzeugenden Rückrundenstarts seines Teams bei Schalke in Gelsenkirchen wahrlich nicht.
Kurz vor Spielbeginn wurde bekannt, dass Mittelstürmer Ruud van Nistelrooy den HSV für seinen Ex-Verein Real Madrid verlassen möchte – eben jener van Nistelrooy, der schon in den Testspielen der Winterpause Tore am Fließband erzielte und gegen Schalke 04 in der 53. Minute das Siegtor schoss. Für das Team wäre ein Verlust des Holländers wohl belastender als das Chaos in der HSV-Führungsetage.
Denn ohne van Nistelrooy bleiben Veh in der Offensive Spieler wie Jonathan Pitroipa oder Eljero Elia. Die stellten nun, gegen eine überforderte Schalker Abwehr, zwar ihre läuferischen und spielerischen Qualitäten unter Beweis – aber auch ihre beachtliche Fähigkeit, beste Torchancen zu versemmeln.
Wie anders dagegen „Van the Man“. Auch wenn er über weite Teile des Spiels mit beängstigendem Phlegma um den gegnerischen Strafraum herum schleicht – wenn ein Treffer möglich ist, bleibt bei dem 34-Jährigen kein Körperteil ungenutzt. Scheiterte van Nistelrooy in der 9. Minute knapp beim Versuch, mit der Brust die Führung zu erzielen, nahm er beim Siegtreffer eben den Arm zur Hilfe, was weder den Schalkern noch Schiedsrichter Knut Kircher eine Erwähnung wert war.
Trotzdem sind die Sorgen des Hamburger SV nicht kleiner geworden. Trainer Armin Vehs flehentlicher Appell, den Vertrag mit van Nistelrooy nicht vorzeitig aufzulösen, wurde zwar von Sportchef Bastian Reinhardt erst einmal erhört: Er schloss einen Wechsel noch im Winter am Sonntag aus. Doch das könnte nur der Auftakt zu einem Poker um die Dienste van Nistelrooys zwischen Hamburg und Madrid sein. FRANCO ZOTTA