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Archiv-Artikel

Beschäftigte büßen für Nordbank-Zockerei

SANIERUNGPROGRAMM Nach Sechs Krisen-Jahren ist die Belegschaft der Landesbank stark geschrumpft

Jeder dritte Mitarbeiter musste gehen, in der Führungsetage nur jeder sechste

Die HSH Nordbank hat ihren Stellenabbau nahezu abgeschlossen. Seit der Finanzkrise 2008, als die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein nur mit staatlichen Kapitalspritzen überleben konnte, wurde die Belegschaft von mehr als 5.000 Menschen auf 3.255 Ende März 2014 reduziert. In Vollzeitstellen gerechnet sind das 2762. Bis Jahresende will die Bank noch 84 Stellen einsparen, wie Personalchefin Judith Steinhoff berichtete.

Seit 2008 hat die HSH Nordbank ihre Bilanzsumme auf rund 109 Milliarden Euro halbiert. Sie musste für ihren Fortbestand entsprechende EU-Auflagen erfüllen und Geschäftsfelder aufgeben. „Wir haben dort Stellen gestrichen, wo Aufgaben schlicht weggefallen sind“, erläuterte Steinhoff.

Die Stellen seien an beiden Standorten der Bank in Hamburg und Kiel im Verhältnis von etwa 55:45 Prozent weggefallen, sagte die Personalleiterin. Fast drei Viertel der Mitarbeiter hätten durch Beratungsangebote einen anderen Arbeitsplatz bei Banken, Finanzdienstleistern oder in der Industrie gefunden. Mittlerweile gebe es anderthalb Dutzend HSH-Rückkehrer, die dann allerdings ihre Abfindung zurückzahlen mussten. Sie belief sich auf ein Monatsgehalt je Berufsjahr multipliziert mit dem Faktor 1,3.

Die Zahl der Führungspositionen ist von einst 280 auf 230 zurückgegangen, allerdings weit weniger drastisch als die der übrigen Stellen. Rund 18 Prozent der Führungskräfte sind Frauen. Eine Herausforderung sei, wieder mehr 25- bis 35-Jährige einzustellen, berichtete die Managerin. Deshalb wurde die Zahl der Ausbildungsplätze aktuell auf 20 verdoppelt sowie erstmals ein Trainee-Programm für Spezialkräfte aufgelegt. An einem Programm für Führungskräftenachwuchs nehmen 20 Mitarbeiter teil. Fünf Prozent der Beschäftigten sind älter als 55 Jahre.  (dpa)