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Archiv-Artikel

Nach Robert Enke wird eine Straße benannt

TRAUER Die Adresse seines ehemaligen Vereins Hannover 96 wird künftig auf seinen Namen lauten

Die Stadt Hannover benennt eine Straße nach Robert Enke, dem ehemaligen Fußball-Nationalspieler und Torwart des Vereins Hannover 96. Wie Oberbürgermeister Stephan Weil am Montag mit belegter Stimme bekannt gab, soll ein Abschnitt des Arthur-Menge-Ufers den Namen des Fußballers tragen, der sich am 10. November 2009 von Depressionen geplagt vor einen Zug geworfen hat. Die Robert-Enke-Straße wird damit zur Postadresse seines ehemaligen Vereins.

Die Stadt und der Verein hatten die Frage, was als Andenken angemessen sein könnte, lange mit sich herumgeschleppt. Was auch immer als Symbol angedacht war – das Thema kam so groß und schwer daher, dass keine Lösung richtig erschien. 14 Monate lang wurde diskutiert, ob die Umbenennung einer Straße nicht besser alten, besonders honorigen Persönlichkeiten vorbehalten bleiben sollte. Jetzt wird es zwar kein Denkmal für einen Suizidalen geben – aber einen unaufdringlich erinnernden Ort für einen Sportler, der die Fans von Hannover glücklich gemacht hat, aber sein eigenes Glück nicht bei ihnen fand.

„Robert Enke war ein außergewöhnlicher Mensch“, sagt Martin Kind, der Präsident von Hannover 96. Er zweifelt nicht an der Entscheidung für ein Straßenschild. Doch wenn es darum geht, was eine sinnvolle Erinnerung an den Torhüter sein könnte, spricht dessen einstiger Vorgesetzter selten von einer Straße. Der Vereinspräsident ist stolz auf die längst gegründete Robert-Enke-Stiftung, die sich der Erforschung von Depressionskrankheiten widmet. CHRISTIAN OTTO