Gartenschau : Nicht ohne die Schleswiger
Die Landesgartenschau ist eine Chance für Schleswig und sollte nicht zerredet werden. Um diese Chance nutzen zu können, müssen die Planer aber unbedingt mit den Leuten vor Ort reden.
Kommentarvon GERNOT KNÖDLER
Wer sich im Konkurrenzkampf einer globalisierten Welt und in einem Land mit schrumpfender Bevölkerung halten will, muss auf sich aufmerksam machen. Nun wird sich der Ruf einer Landesgartenschau in Schleswig zwar nicht bis nach Hong Kong verbreiten. Das ist aber auch gar nicht nötig. Es reicht, wenn die Nachbarn aus Norddeutschland, Dänemark und Schweden herkommen, wenn die Touristen Schleswig-Holstein noch ein bisschen schöner finden und das weitersagen.
Neben dieser indirekten Wirkung könnte Schleswig direkt von der Schau profitieren, indem es damit gezielt Stadtentwicklungspolitik betreibt. Der Hamburger Senat will das auch, lässt sich allerdings bis 2013 Zeit.
Beides wird in Schleswig nur Erfolg haben, wenn die Bürger mitreden dürfen. Mit einer Gartenschau, über die lautstark genörgelt oder gegen die womöglich demonstriert wird, lässt sich keine Image-Werbung machen. Eine Planung, die sich nicht mit den Wünschen und Visionen der Schleswiger auseinandersetzt, verzichtet auf wertvolle Ideen. Abgesehen davon haben die Bürger ein Recht mitzuentscheiden, wenn ihre Stadt gestaltet wird.