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Archiv-Artikel

Neu im Kino

Vivian Meier (1926–2009) mag nicht viel Glück im Leben gehabt haben, besonders mit den Männern, wie eine ihrer Schutzbefohlenen in „Finding Vivian Maier“ mutmaßt. Aber nach ihrem Tod, da hat sie großes Glück gehabt, mit John Maloof, dem jungen Mann, der sie gefunden hat. Das heißt zunächst einmal nur die Negative der Filme, die sie fotografiert hat. Denn als ihm dämmerte, welchen Schatz er da geborgen hatte, klemmte er sich in einer Art und Weise hinter seinen Fund, wie es ihm so schnell keiner nachmacht. Vorläufiger Höhepunkt seines Engagements ist „Finding Vivian Maier“, der Film, der jetzt in die Kinos kommt. Ihn zu versäumen, wäre ein Fehler, sofern einen die Frage interessiert, wie sich eine große künstlerische Begabung unter wenig förderlichen Bedingungen ungeheuer fruchtbar entfaltet – und ganz kontraproduktiv darauf bedacht ist, das entstehende Werk nicht preiszugeben. Beinahe wäre es Vivian Meier gelungen. Man mag gar nicht daran denken. Daran, dass all die großartigen Fotografien, die sie seit den 50er Jahren in den Straßen von New York und Chicago aufnahm, im Müll gelandet und in Rauch aufgegangen wären. In 7 Kinos