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Archiv-Artikel

„Alleine am Ende der Welt“

WORTLAUT Wie sich die Stammcrew der „Gorch Fock“ in ihrem offenen Brief an Guttenberg beschwert

„Sehr geehrter Herr Minister,

mit diesem Brief möchten wir uns als Stammbesatzung zu den Behauptungen, die in der Presse kursieren, äußern. Der Unfall unserer Kameradin war für alle ein harter Schlag. Daher ist es uns unverständlich, Äußerungen zu hören, welche uns Ausbilder als Menschenschinder bezeichnen. Dies ist Rufmord!

Auch ist uns allen unverständlich, einen Kommandanten, der allseits beliebt ist, gut zu seiner Besatzung war, so abzuservieren. Auch fehlte uns der Rückhalt unserer übergeordneten Dienststellen, welche sich zu keiner Zeit vor uns stellten oder sich nach unserem Befinden erkundigt haben. Zu keiner Zeit wurde hier an Bord ein Soldat von einem anderen sexuell belästigt.

Natürlich haben sich Politiker jeder Parteizugehörigkeit sehr gerne im Schein dieses Schiffes gefeiert. Genau diejenigen, die uns jetzt fallengelassen haben.

Wir werden nun in der Presse als schlechte Menschen, ja gar als Unmenschen dargestellt. Wir, die Stammbesatzung der Gorch Fock, fühlen uns sehr alleine gelassen hier am Ende der Welt.“

(dpa, Auszug aus dem Internetblog „ spiegelfechter.com “)