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: Schnupperpartie bei den Snookerprofis

Billard Der erst 13-jährige Kreuzberger Pawel Leyk spielte bei den German Masters mit

Er sei bei seinem ersten Turnier gegen Profis doch nicht so aufgeregt gewesen, wie er zu nächst gedacht habe, erzählt das 13-jährige Snookertalent Pawel Leyk aus Kreuzberg. Pawel Leyk durfte am Mittwoch im Rahmen der German Masters im Tempodrom, einem mit 300.000 Euro Preisgeld dotierten Profiturnier, gegen Profi Anthony Hamilton spielen. Immerhin eins von sechs sogenannten Frames hat er gewinnen können. Kein Wunder, dass das junge Billardtalent mehr als zufrieden mit seiner Leistung war: „Mein Gegner hat mir nach dem Spiel gesagt, er hätte die erste Stunde so gespielt, als ob er gegen einen sechsfachen Weltmeister spielen würde.“

Snooker ist eine Form des Billards, die vor allem in Großbritannien und Irland verbreitet ist. Ziel des Spiel ist es, bei einem Frame, ähnlich einem Satz beim Tennis, möglichst viele Punkte zu machen. Dabei müssen die Spieler zunächst abwechselnd eine der 15 roten Spielkugeln und eine der sechs andersfarbigen Kugeln einlochen. Die bunten Kugeln bleiben zunächst im Spiel, bis alle roten Kugeln eingelocht wurden, danach müssen die farbigen Kugeln in die Löcher am Rand des Billardtischs gebracht werden. Die Kugeln haben unterschiedliche Wertigkeiten: Eine rote Kugel bringt ein Punkt, die schwarze Kugel sieben. Ein Spiel hat derjenige gewonnen, der mehr sogenannte Frames als sein Gegner für sich entscheiden konnte.

Pawel ist ein besonders junges Snookertalent. „Selbst Ausnahmespieler wie Ronnie O’Sullivan haben erst mit 16 Jahren angefangen, auf Profiturnieren zu spielen“, sagt Thomas Schleseke, Mitbetreiber von Pawels Trainingsstätte, dem Snookercenter Berlin nahe dem Anhalter Bahnhof. Pawel fing bereits im Alter von neun Jahren mit dem Sport an. Freunde brachten ihn damals auf die Idee. „Snooker hat mir von Anfang an Spaß gemacht, weil es eine Herausforderung ist und man bei dem Spiel auf viele Sachen achten muss“, sagt der 13-Jährige.

Diszipliniertes Training

Seinen Erfolg hat Pawel seinem disziplinierten Training zu verdanken, berichtet Schleseke. „Er fragt bei einer Übung nicht, warum, sondern wie lange er sie machen soll.“

Wenn der Gymnasiast Pawel aus der Schule kommt, hat er zunächst einen Plan, welche Hausaufgaben er machen muss. Danach geht es aber auch gleich zum Training: Zunächst übt er zwei Stunden lang allein, dann spielt er noch ein bis zwei Stunden gegen andere. „Hin und wieder treffe ich mich auch mit meinen Freunden, manchmal sage ich sogar deswegen ein Training ab. Aber Snooker steht für mich ganz klar an erster Stelle“, betont Pawel.

Der Profi-Traum

Schließlich will er später auch Snookerprofi werden. „Zunächst möchte ich noch mein Abitur machen. Aber wenn ich Profi werden will, werden noch harte Zeiten auf mich zukommen“, weiß er. Dann müsse er auch nach England ziehen. Dort würden alle Profis trainieren, und dort gebe es auch die besten Trainer. SIMON POELCHAU