: Wohnen in Hamburg
taz salon: Wahlkampfthema Wohnungsmarkt
Bezahlbarer Wohnraum ist ein Thema, bei dem sich keine Partei die Blöße geben will. Konsens ist, dass der Senat auf den Zuwachs von 70.000 Einwohnern im vergangenen Jahrzehnt nicht rechtzeitig reagiert hat.
Die fünf etablierten Parteien sind sich einig, dass pro Jahr 6.000 Wohnungen gebaut werden müssten – mit Ausnahme der Linken, die analog zum Mieterverein 8.000 fordert. Gebaut wurde in den vergangenen Jahren etwa die Hälfte. Zwar hatte schon das schwarz-grüne Bündnis die 6.000 als Ziel formuliert, doch scheinen die Rahmenbedingungen so widrig, dass das Ziel kaum erreichbar scheint.
Vertreter der Recht-auf-Stadt-Bewegung warnen vor Gentrifizierung: Ärmere Schichten würden aus zentralen Stadtteilen verdrängt, die Szeneviertel verödeten zu Yuppie-Quartieren. Aus der Sicht des Chefs der Saga/GWG, Lutz Basse, ist der Wohnungsmarkt zwar enger geworden, von einer Wohnungsnot könne aber nicht die Rede sein. Die Verbände der Wohnungswirtschaft kritisierten die von der GAL-Senatorin Anja Hajduk geplanten Vorgaben zum Klimaschutz: Diese verteuerten das Bauen unnötig und führten zu teuren Mieten.
Und dann stellt sich auch noch das Problem, geeignete Grundstücke zu finden. Eine Bebauung sollte keine Baumfällungen nötig machen und auch die Nachbarn nicht stören, die solche Vorhaben gerne per stoppen.
Viel Diskussionsstoff für den taz salon. Es debattieren Eckard Pahlke, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg; Heinrich Stüven, Vorsitzender des Grundeigentümer-Verbandes Hamburg; Michael Sachs, Wohnungsbau-Koordinator des Senats; Frank John, Lux & Konsorten, Vorstandsmitglied Genossenschaft Alternativen am Elbufer. Es moderiert taz-Redakteur Gernot Knödler. (taz)
taz salon: 19.30 Uhr, Kulturhaus 73