: Begegnungen mit dem Tod und dem eigenen Ich
Fünf Geschwister im mittleren Erwachsenenalter erfahren, dass ihr Vater am Vormittag gestorben ist in seinem Imkerhäuschen nach einem Hitzschlag. Nur Trauer mag nicht so recht aufkommen bei den Geschwistern, und genau das macht Tanja Dückers Roman „Der längste Tag des Jahres“ traurig. In fünf Erzählungen bringt die Berliner Autorin die unterschiedlichen Verhältnisse der Kinder zu ihrem verstorbenen Vater zur Sprache. In der Auftaktgeschichte schildert sie das Ereignis aus der Sicht des zweitjüngsten Sohnes Benny, der sich für seinen Vater und dessen Obsession für Echsen schämt. Eine Todesnachricht erhält auch die Hauptfigur in Mikołaj Łozińskis Debütroman „Reisefieber“. Daniels Mutter Astrid ist gestorben. Bei seiner Auseinandersetzung mit Erinnerungen an seine Mutter und mit ihrem Leben stößt er auf ein bislang gut gehütetes Geheimnis seiner Mutter. Tanja Dückers und der 25-jährige Mikołaj Łoziński lesen heute unter dem Motto „Verlorene Väter – verlorene Mütter“ in der Galerie Zero aus ihren Romanen. In beiden Büchern löst der Tod eine Suche nach Lebenssinn und Identität der Romanfiguren aus. Dorota Kerski, freie Lektorin und Journalistin, moderiert den heutigen Abend.