: Chefin für Wandsbek
Bezirksamtsleiter Fuchs soll Staatsrat werden. CDU will Nachfolger ohne Ausschreibung selbst bestimmen
Der Wandsbeker Bezirksamtsleiter Gerhard Fuchs (CDU) amtiert ab dem 1. Februar als Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU). Auf Beschluss des Senats tritt er damit die Nachfolge von Axel Gedaschko (CDU) an, der vor einer Woche an die Spitze der Behörde rückte. Die Neubesetzung des Bezirks–amtsleiterpostens sorgt nun für Streit: Die CDU will mit ihrer Mehrheit eine eigene Kandidatin durchdrücken, während die GAL findet, der Posten müsse öffentlich ausgeschrieben werden.
Für die morgige Bezirksversammlung hat die CDU-Mehrheitsfraktion einen Antrag vorbereitet, in dem sie vorschlägt, auf eine öffentliche Ausschreibung zu verzichten. „Wir haben nun mal das Glück in Wandsbek, dass wir die absolute Mehrheit haben“, sagt Fraktionschef Eckard Graage. „Es wäre eine Farce, eine Ausschreibung zu machen und dann doch den zu wählen, den man sich vorstellt.“
Einen Beschluss der CDU-Fraktion, wer für die Amtsleitung vorgeschlagen werden soll, gebe es nicht. Graage plant, Cornelia Schroeder-Piller ins Rennen zu schicken, die seit Frühjahr 2006 die Präsidialabteilung der Sozialbehörde leitet. Davor war sie für das Inlandsprotokoll und konsularische Angelegenheiten verantwortlich.
Die CDU wolle „nun zum wiederholten Male ein qualifiziertes Auswahlverfahren, an dem alle Fraktionen der Bezirksversammlung beteiligt sind, umgehen“, kritisiert der Vorsitzende der Wandsbeker GAL-Fraktion, Olaf Duge. Er hält das aus seiner Sicht selbstherrliche Vorgehen der CDU-Fraktionsführung für unklug. Denn zum einen könnte sich ja bei der nächsten Bürgerschaftswahl das Mehrheitsverhältnis in der Bezirksversammlung gegen einen von der CDU gekürten Amtschef kehren. Zum anderen sei es nicht sicher, dass alle Abgeordneten der zerstrittenen CDU-Fraktion mitzögen. Immerhin: Dass eine Frau vorgeschlagen werden soll, erfüllt einen Wunsch Duges. KNÖ