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Archiv-Artikel

Millionen sparen? Nicht mit uns!

A 281 Neue Verkehrsprognosen machen in Huckelriede eine einfache Lösung des Autobahn-Problems möglich. Koalition hält aber am Gesamtpaket fest

Von KAWE
Wer kriegt die Autobahn vor seine Haustür? Das ist die entscheidende Frage

Bremen könne 40 Millionen Euro sparen, das Bundesverkehrsministerium könnte rund 100 Millionen Euro sparen – lohnt es sich darüber zu reden? Diese Frage stellte gestern Klaus-Rainer Rupp von der Linksfraktion – und erntete einhellige Ablehnung von SPD, CDU und Grünen. Beschlossen sei beschlossen, so die Argumentation, man könne einen einmal erreichten Kompromiss nicht infragestellen.

Es geht um den „Bauabschnitt 2.2“ der Autobahn A 281, der in Huckelriede von der halbfertigen, weil nur zweispurig ausgebauten Rampe in Höhe von Open Bergmann in den Trog an der Kreuzung Neuenlander Straße/ Kattenturmer Heerstraße führen soll. Für die Anwohner der Neuenlander Straße in der Höhe Huckelriede würde die Autobahntrasse 100–300 Meter weiter entfernt liegen als die Neuenlander Straße und also einen Lärmschutz-Vorteil bringen. Die Verkehrsprognosen, die im Jahre 2003 angestellt wurden, seien inzwischen aber nach unten korrigiert worden, erklärte Rupp, und die Probleme einer dreijährigen Baustelle im Trogbauwerk dürfe man auch nicht außer acht lassen. Die Frage also: Würde eine vierspurig ausgebaute Rampe nicht ausreichen für die bis 2025 erwarteten Verkehrsmengen? Die Nutzer der A 281 müssten auf einem Kilometer dann eben nur 50 statt 80 km/h fahren.

Die von Rupp wieder ins Spiel gebrachte „ampelfreie vierspurige Auf- und Abfahrt vom Bauabschnitt 2.1 auf die Neuenlander Straße“ ist in einem Planfeststellungsbeschluss aus den Jahre 2002 vorgesehen. Sie ist vor Jahren nicht gebaut worden, die bremischen Verkehrsplaner haben ein problematisches Provisorium geschaffen, das den Druck auf das Verkehrsministerium, die Autobahn an der Stelle weiter zu bauen, aufrecht erhalten sollte.

Auch Grünen-Politiker Ralf Saxe verwies auf das Gesamtprojekt und erklärte, man werde keine privaten Investoren für den Weser-Tunnel finden, wenn im Bereich des Bauabschnittes 2.2 jetzt auf eine kleine Lösung ausgewichen würde.

Ein Hintergrund dieses Streites ist auch die Tatsache, dass der Bremer Bausenator in Berlin für einen direkten Anschluss an die A 1 auch die Trasse an der Wolfskuhlen-Siedlung entlang als eine mögliche Variante angemeldet hat – neben der offiziell befürworteten Lösung eines Tunnels unter dem Flughafen hindurch. Diese Option wäre für Berlin deutlich preiswerter. Der jetzt vorgesehene Bauabschnitt 2.2 lässt sie offen. Wenn aber nur die Rampe ausgebaut würde, wäre diese Option unwahrscheinlicher – zu Lasten der lärmgeplagten Huckelrieder. Diese Frage spaltet so auch die Bürgerinitiativen vor Ort.  KAWE