: Gorleben droht abzusaufen
Der Klimawandel könnte Gorleben als Endlager für Atommüll ungeeignet machen. Mit diesem Argument hat der niedersächsische Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) davor gewarnt, Gorleben zu einem Vorranggebiet zur Entsorgung radioaktiver Abfälle zu machen. Es ist Teil einer ablehnenden Stellungnahme, die der LBU jetzt bei der Landesregierung in Hannover eingereicht hat. Die Organisation beruft sich auf Klimaforscher, die bis 2030 einen Anstieg des Meeresspiegels um 7,50 Meter für möglich halten. „Der Endlagerstandort würde durch unberechenbare Wassereinbrüche absaufen“, prophezeit der LBU. In der Folge würden radioaktive Isotope in die Atmosphäre gelangen. Als der Standort 1977 benannt worden sei, habe niemand solche Gefahren für möglich gehalten.
Dass das in Bau befindliche Erkundungsbergwerk Gorleben und das benachbarte Zwischenlager für radioaktive Abfälle als Vorranggebiet festgelegt werden soll, steht im Entwurf zum Landesraumordnungsprogramm 2006. Damit richte die Landesregierung „ein Vorranggebiet für tödliche Strahlung“ ein, kritisierte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Das sei wieder ein Schritt, eine ergebnisoffene Endlagersuche unmöglich zu machen und die Atommüllproduktion abzusichern. Anstatt geeignete Endlagerstandorte zu suchen, werde eine Vorentscheidung getroffen. Andere Nutzungen würden verhindert. knö