: Der Chef schweigt
SPD Wahlsieger Olaf Scholz wird zum mächtigsten Hamburger Sozialdemokraten aller Zeiten
Alle hören auf Olaf Scholz. Nach dem Gewinn der absoluten Mehrheit bei der Bürgerschaftswahl am Sonntag mit 48,3 Prozent und 62 von 121 Mandaten wird der 52-Jährige zum mächtigsten Sozialdemokraten aller Zeiten in der Hansestadt aufsteigen – als Erster Bürgermeister und als Parteivorsitzender. Nach einem ungeschriebenen Gesetz waren beide Ämter immer getrennt, solange die SPD bis 2001 in Hamburg regierte. Jetzt soll das nicht mehr gelten, Scholz will bis auf Weiteres beide Ämter bekleiden. Widerspruch gibt es keinen, auch bei der Senatsbildung verweisen SPDler durchweg auf „den Chef“. Und der schweigt.
Nach einer Sitzung des Landesvorstandes am Montagabend kündigte Scholz lediglich an, demnächst einen Zeitplan für die Bildung des SPD-Alleinsenats vorzulegen. Frühester Termin wäre die konstituierende Sitzung der neuen Bürgerschaft am 7. März. Scholz versicherte, er strebe „einen großen Anteil Frauen“ an – die parteiinterne 40-Prozent-Quote würde für den Senat bedeuten, dass mindestens vier der zehn Kabinettsmitglieder Frauen sein werden.
Bisher steht nur der parteilose Ex-Präses der Handelskammer Frank Horch als Wirtschaftssenator fest. Weitere personelle Einblicke sind nach der ersten Sitzung der Bürgerschaftsfraktion am Donnerstag zu erwarten. SMV