: Der Chef spricht, EADS dementiert
„Niemand in Deutschland wird glücklich darüber sein, was beschlossen wird“: So zitiert die Nordwest-Zeitung eine Rede von Tom Enders, dem Co-Chef der Airbus-Mutter, in der Niedersächsischen Landesvertretung in Berlin. Drei Wochen vor Bekanntgabe des Sparplans „Power 08“ sprach er von „mindestens 10.000 Beschäftigten“, die im gesamten Airbus-Konzern entlassen werden müssten. Langfristig werde Airbus nur noch die Werke mit Endfertigung oder der Herstellung von Komponenten wie Rumpf, Leitwerk, Tragflächen oder Cockpit behalten. Er erwarte, dass in allen Airbus-Ländern „alle gleich unglücklich sein werden“, sagte Enders.
Die Äußerungen des Managers hätten „nicht gerade zur Beruhigung beigetragen“, befand der Bundestagsabgeordnete Hans-Werner Kammer (CDU), der bei der Abendveranstaltung dabei war. Gerade für die von Schließung oder Verkauf bedrohten Standorte in Varel und Nordenham mit ihren 3.600 Jobs habe es keine klare Aussage gegeben. Wenn sich Airbus wie angekündigt künftig auf wenige große Zulieferbetriebe stützen wolle, „wären außerdem viele kleine Zulieferer in der Region betroffen“, sagte Kammer. EADS wies den Bericht hingegen zurück und sprach von „reiner Spekulation“. Betriebsräte fürchten, dass bis zu 8.000 der insgesamt 23.000 Arbeitsplätze an den sieben deutschen Werken gestrichen werden. Morgen sind Proteste an mehreren Standorten geplant. ksc