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Archiv-Artikel

Die tödliche Stille eines Morgens

4.48 Psychose von Sarah Kane ist ein Bericht aus einer Region des Bewusstseins, die die meisten von uns nie betreten werden. Aus der aber viele Menschen nicht mehr entfliehen können. Jene, die dort gefangen sind, macht ihr Zustand normalerweise sprachlos. Das letzte Stück der Britin, die ihrem Leben an einem Fensterkreuz selbst ein Ende machte, ist ein lyrisches Ringen mit den Kräften der Depression, ein Selbstgespräch zwischen Poesie und Selbsanalyse. Der Regisseur Branko Simic konfrontiert dieses Dokument des Abschieds mit dokumentarischem Videomaterial der Hinterbliebenen einer Selbstmörderin und schafft so eine höchst intensive szenische Realität. „Ihr Tod ist der erste Tod des 21. Jahrhunderts“, sagt ihr ehemaliger Mentor Edward Bond.

20:00 Uhr, FFT Kammerspiele, Düsseldorf, Infos: 0211-8767870