wochenübersicht: lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Montag wird im Versammlungsraum des Mehringhofs über die diversen, von der hiesigen Linken doch oft sehr unkritisch bejubelten „Linksregierungen in Lateinamerika“ gesprochen, also über Chávez, Lula und weitere, vielleicht auch über Ortegas Sandinistas. Inwieweit diese Linksregierungen „Neue Wege aus der Schuldenkrise“ begehen können, wollen und werden, ist die Frage an diesem Abend. Der Referent, Jorge Jiménez aus Bolivien, ist dabei ein Garant für präzise Antworten.
Am Freitag wird von der Naturfreundejugend Berlin an unbekanntem Ort ein Seminar zur Gestaltung von Flyern, Plakaten, Streikzeitungen etc. gegeben, das wirklich nottut angesichts der lustig-blöden Papiere, die einem an linken Veranstaltungsorten entgegenflattern, das aber nur Sinn macht, wenn nicht bloß über die technischen Voraussetzungen gesprochen wird. Vielleicht findet sich ja jemand, der oder die auch mal erklärt, welchen Unwert eine Pippi Langstrumpf oder Kinderbilder auf Plakaten haben. Vielleicht erbarmt sich auch wer und kritisiert die ewig gleichen Steinewerfer-Riot-Bilder (Ort bei Anmeldung: www.naturfreundejugend-berlin.de).
Am Samstag versammelt sich das demoerprobte Berlin in aller Herrgottsfrühe am Hauptbahnhof, um geschlossen zur Demo gegen den Naziaufmarsch in Halbe zu fahren. Da es im vergangenen Jahr weit über tausend Deutschtümler waren, die ihrer Helden gedachten, ist ein großes Aufgebot vonnöten.
Am Sonntag dann wird diese Demo auf schönste Weise nachgearbeitet – vor dem Friedhof am Columbiadamm, dem ehemaligen Neuen Garnisonsfriedhof, gibt es eine Kundgebung zum Thema militaristisches Gedenken an die „Helden“. Die zeitgleich auf dem Friedhof stattfindende Gedenkfeier wird als aktuelles Anschauungsmaterial mitgeliefert.