: Mobil gegen die Mitra
Berlin (taz) – Rund 20 Kilo Post bekommt Christian Weisner – und zwar täglich. Manchmal sind es auch 60 Kilo. In der Zweizimmerwohnung des Hannoveraner Stadtplaners stapeln sich Kartons mit Unterschriftenlisten.
Seit dem 16. September wird von hier aus das Kirchenvolksbegehren koordiniert. Am Sonntag können KatholikInnen noch ein letztes Mal mit ihrer Unterschrift für mehr Demokratie in der Kirche plädieren. Ab dann wird ausgezählt. Am 19. November will die Initiative „Wir sind Kirche“ die Ergebnisse präsentieren.
Die entscheidende Frage lautet: Ist die Resonanz ebenso groß wie in Österreich? Dort hatten sich im Sommer dieses Jahres 500.000 Menschen für die Abschaffung des Zwangszölibats und die volle Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche ausgesprochen.
Die Resonanz auf das deutsche Kirchenvolksbegehren, so erklären Initiatoren, war „rundweg positiv“. „Nur die hohen Herren vom Ordinariat hielten sich zurück“, meint Josef Grünwald, Sprecher der Kritischen Katholiken in Berlin. Denen geht das Kirchenvolksbegehren zu weit.
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