Kopfrechnen am Telefon

■ Telekom senkt Ferntarife und will in Großstädten Ortspauschalen einführen

Bonn/Berlin (AFP) – Ferngespräche werden vom 1. Juli an um fünf Prozent billiger, den Tarif für Ortgespräche allerdings wird dann auch Telekom-Sprecher Stephan Althoff kaum noch durchschauen können.

Er sagte gestern in Bonn, in den „nächsten zehn Tagen“ werde über die Einführung eines Gebührenrabatts bei Ortsgesprächen von Privatkunden entschieden.

Die Bild-Zeitung hat in Erfahrung gebracht, daß in mehreren Großstädten eine monatliche „Sonder-Pauschale“ von 24 Mark eingeführt werden soll. Für dieses Geld dürfen Kunden dann zehn Stunden lang im Ortsnetz telefonieren. Althoff hält dieses neueste Rechenkunststück aus seinem Hause zwar für „reine Spekulation“, bestätigte aber, daß Mitte des Jahres „Pilotversuche für Rabatte bei Ortgesprächen“ beginnen.

Im nächsten Jahr sollen sie dann, wie bisher angekündigt, „flächendeckend“ eingeführt werden.

Die Bürgerinitiative „Aktion billiges Telefonieren“ hat in Berlin 100.000 Unterschriften für Gebührensenkungen gesammelt. Die Rechnungen seien jedoch gar nicht höher ausgefallen, sagt Althoff.

Da nur 38 Prozent der Kosten bei Privatkunden auf Ortsgespräche entfielen, profitierten sie von den billigeren Fern- und Auslandsgesprächen. Für eine Stichprobenuntersuchung seien 5.000 Telefonrechnungen analysiert worden.