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Lokalkoloratur

Wenn über eine blöde Sache endlich Gras gewachsen ist, kommt sicher ein Kamel, äh, ein Professor namens Ulrich Karpen gelaufen, der alles wieder runterfrißt – jedenfalls, wenn es dem Juristen und wissenschaftspolitischen Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion in den Kram paßt. Bekannt dafür, im PUA Polizei die der rassistischen Prügelei verdächtigten Polizeibeamten mit Verständnis zu bemänteln, schwang er gestern polternd die Keule gegen HfbK-Präsidentin Adrienne Goehler. Deren demokratische Wiederwahl zur Präsidentin im November 1995 dürfte demnächst auch der Hamburger Senat bestätigen, so er denn was von der Freiheit der Lehre versteht. Von der wiederum hat Karpen offenbar keinen klaren Begriff mehr, denn er forderte den Senat auf, Goehler die rote Karte zu zeigen. Seine Aufgüsse alter Vorwürfe gegen Goehler garnierte der 57jährige Karpen mit einem besonders originellen Anwurf: Frauenfeindlichkeit! Hut ab, Herr Karpen, und dann bitte die lockeren Schrauben im Oberstübchen anziehen! jkn

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