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Bonner in Kaserne

■ Bauminister Töpfer schlägt Wünsdorf als Wohnort für Bonner Beamte vor

Bundesbauminister Klaus Töpfer (CDU) will Bundesbeamten, die von Bonn nach Berlin wechseln, auch die frühere Kasernenstadt Wünsdorf als Wohnort anbieten. Allerdings kämen wohl nur Eigenheime in Frage, sagte Töpfer gestern bei einem Besuch auf dem 590 Hektar großen Areal im Süden Berlins.

Bis August 1994 war dort das Oberkommando der russischen Streitkräfte in Deutschland stationiert. Das Wohnumfeld und die Verkehrsanbindung an Berlin müßten in den kommenden Jahren wesentlich verbessert werden, sagte der Minister. Wer eine Stunde Fahrt von und nach Berlin auf sich nehme, der verlange eine bessere Wohnqualität.

Die Brandenburger Landesregierung will die Kasernenanlagen und Villen, die einst bis zu 50.000 russischen Soldaten und ihren Angehörigen Unterkunft boten, in den kommenden Jahren zu einer blühenden Wohn- und Verwaltungsstadt entwickeln.

Rund eineinhalb Jahre nach dem Abzug der russischen Streitkräfte gleicht das Gelände derzeit in weiten Teilen noch einer Geisterstadt. Bis Ende dieses Jahres sollen zunächst rund 1.000 sanierte Wohnungen fertiggestellt werden. Töpfers Potsdamer Amtskollege Hartmut Meyer (SPD) hatte dem Bonner Bauminister in der Waldstadt Wünsdorf zwei Areale gezeigt, auf denen Eigenheime entstehen sollen. Er rechne für das Jahr 2000 mit letztlich 80 bis 120 Bundesbeamten, die sich für ein Eigenheim oder eine anspruchsvolle Wohnung im früheren General- oder Fliegerstädtchen interessieren, sagte Meyer. Einen Ansturm Bonner Beamter werde es sicher nicht geben.

Bis 1997 hat die Landesregierung den Umzug von zunächst rund 500 Landesbediensteten mit ihren Behörden nach Wünsdorf angeordnet, darunter das Landesgesundheitsamt, der Staatliche Munitionsbergungsdienst und die Koordinierungsstelle der Polizei. Die ersten Dienststellen haben dort schon neue Büros bezogen. In einigen Jahren soll Wünsdorf von der Berliner Innenstadt aus mit der Bahn in 35 Minuten zu erreichen sein. Ursprünglich sollten bis zum kommenden Jahr sogar 1.000 Landesbedienstete ihre Koffer packen. Doch angesichts der leeren Landeskasse hat die Potsdamer Regierung ihre Planungen gestreckt. dpa

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