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Unterm Strich

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat ein Verfahren gegen den „Kunstfälscherkönig“ Edgar Mrugalla wegen Verletzung des Urheberrechtseingestellt. Die Schuld sei zu gering, hieß es am Mittwoch in der Begründung des Gerichts. Mrugalla hatte gegen einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft über 5.000 Mark Einspruch erhoben. Eine Verwertungsgesellschaft hatte gegen den 58jährigen Anzeige erstattet, weil dieser im Dezember 1990 am Berliner Reichstagsufer „nachempfundene“ Radierungen von Werken von Pablo Picasso und George Grosz ausgestellt habe. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat Mrugalla dadurch das Urheberrecht verletzt. Mrugalla präsentierte damals 176 Radierungen, wobei er Motive von Picasso und Grosz verwendete, die er jedoch seitenverkehrt malte oder Farben veränderte. „Freie Kunst, die als solche auch gekennzeichnet ist, ist keine Urheberrechtsverletzung“, sagte Mrugalla zu seiner Verteidigung. Ein im Verfahren gehörter Gutachter erklärte dagegen, daß die Motive weiter „Erfindungen“ Picassos und Groszs blieben. Mrugalla, der im norddeutschen Büsum lebt und dort ein „Kunstmuseum“ eingerichtet hat, wird seine 105 Picasso-Radierungen zurückerhalten. Die Herausgabe der „dem Original zu ähnlichen“ Grosz-Bilder lehnte das Gericht jedoch ab.

Trost für Sönke Wortmann spendet Woody Allen: Deutscher Kinohumor, so Allen, sei vielen Amerikanern ein Rätsel. „Es ist möglich, daß es einen deutschen Sinn für Humor gibt, der sehr speziell ist. In den USA versteht den keiner“, sagte der Regisseur am Mittwoch in London. Generell hätten es europäische Filme in New York sehr schwer. „Wenn die Streifen nicht jede Menge Unterstützung von den Kritikern kriegen, gehen sie sofort unter“, sagte der Fassbinder-Fan angesichts des in den USA erfolglosen deutschen Kinohits „Der bewegte Mann“ von Sönke Wortmann.

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