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Junge mit Schuhgröße 51 verzückt Australien

■ Perth jubelt über Ian Thorpe (15) aus Sydney und sein WM-Gold über 400 m Freistil – die Deutschen erfreut Stev Theloke und seine überraschende Bronzemedaille über 100 m Rücken

Berlin (taz) – Der Beifall im Challenge-Stadion schwoll mächtig an, als ein hagerer Junge aufs oberste Treppchen kletterte. Ian Thorpe hatte soeben die 400m Freistil gewonnen – zur Überraschung der Schwimmwelt und zur eigenen. „Es ist einfach phantastisch“, sagte er. Thorpe (15) gewann gestern in 3:46,29 Minuten und verbesserte damit seine persönliche Bestleistung um drei Sekunden. Der junge Mann aus Sydney ist 1,95 m groß und hat Schuhgröße 51. Für Thorpe war es die zweite Goldmedaille nach der 4x200m-Staffel. Die dritte Goldmedaille für Australien half etwas über die Enttäuschung weg, daß die sehr populäre Samantha Riley über 200m Brust wie bei Olympia nur Vierte wurde – deutlich hinter der ungarischen Siegerin Agnes Kovacs, die in 2:25,46 siegte. Über 100 m Schmetterling gewann Jenny Thompson (USA) in 58,46 Sekunden ihren zweiten Einzeltitel. Und über 4x100m Freistil mußten sich Australiens Männer hinter den USA mit Silber begnügen. Die Deutschen wurden Vierte.

Der deutsche Schwimm-Verband gab sich dennoch euphorisch. Grund: Sehr überraschend gewann der 100m-Rückenschwimmer Stev Theloke Bronze. Theloke (19) aus Chemnitz schaffte im Vorlauf überraschend die beste Zeit und deutschen Rekord. „Wer ist 55,11 geschwommen?“ hatte er gefragt, als er aus dem Wasser stieg. Antwort: Er. Weshalb er den Tag über im Hotel „herumlag und grübelte“ über diese Steigerung um eine knappe Sekunde. Im Finale bestätigte er den Leistungssprung und wurde in 55,20 sec hinter Lenny Krayzelburg (55,00, USA) und dem Australier Matt Welsh (55,17) Dritter. Es war die erste Medaille für die DSV-Männer. Derweil wurden in Perth keine neuen Dopingfälle bekannt. Schwedens Team gab dafür bekannt, wegen der bisher fünf chinesischen Doper den Schwimm-Weltcup in Peking im Februar zu boykottieren.

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