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BGS-Beamte fürchten sich vor Castor

■ Greenpeace: Atommüllbehälter sind nicht sicher

Bonn/Köln (dpa) – Vor dem für Ende März geplanten Castor- Transport in das nordrhein-westfälische Zwischenlager Ahaus hat die Umweltorganisation Greenpeace schwere Sicherheitsmängel an den Transportbehältern beklagt. Mit dem erstmals für Atommülltransporte eingesetzten Castor-Typ V/52 seien keine Unfalltests durchgeführt worden, bemängelte Geeenpeace gestern in Bonn. Die Sicherheitsanforderungen der Internationalen Atomenergiebehörde würden nicht erfüllt. Die Organisation kündigte rechtliche Schritte gegen den Einsatz dieser Behälter an.

Die Castor-Behälter für den Transport nach Ahaus seien weder Fall- noch Brandtests unterzogen worden, kritisierte die Umweltorganisation. Es gebe lediglich zwanzig Jahre alte Modelltests und Computersimulationen, sagte Greenpeace-Sprecher Gero Lücking.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verlangte unterdessen von Bundesinnenminister Manfred Kanther eine „angemessene Versorgungszusage“ für mögliche Gesundheitsschäden bei den Bundesgrenzschutz-Beamten, die zum Schutz des Castor-Transports eingesetzt werden. Die Zusage müsse ohne weitere Nachweisprüfung für alle Schäden durch die Strahlenbelastung – wie Krebs und Fehlgeburten – gelten, forderten die in der GdP organisierten BGS-Polizisten. Während des gesamten Einsatzes müsse die Strahlenbelastung regelmäßig gemessen und veröffentlicht werden.

Die Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund beklagte mangelnde Rückendeckung der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Polizei. Ministerpräsident Johannes Rau müsse alle Zweifel ausräumen, daß seine Regierung „komplett auf der Seite von Recht und Gesetz steht“. Die Forderungen der Grünen nach Zurückhaltung der Polizei seien „unerträglich und anmaßend“.

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