: Marinewerften stärken sich
■ HDW übernimmt die schwedische Celsius-Werft. Im Angebot sind hauptsächlich Kriegsschiffe und australische U-Boote
Hannover/Kiel (dpa) – Der geplante europäische Werftenverbund zwischen der deutschen Werft HDW in Kiel und der schwedischen Marinewerft Kok-kums in Malmö steht. Die Mutterkonzerne Preussag AG (Hannover) und Celsius (Stockholm) haben am 29. Juni eine Absichtserklärung unterzeichnet. Mit dem künftigen Partner wird vor allem der Marineschiffbau bei HDW gestärkt. In den Verbund kann 2001 noch ein weiterer Partner aufgenommen werden.
Die Vereinbarungen sehen vor, daß die Howaldtswerke Deutsche Werft AG bis zum 30. September die Kockums-Werft vollständig übernimmt. Im Gegenzug bekommt der schwedische Rüstungskonzern Celsius 25 Prozent und eine Aktie der HDW-Anteile von Preussag. Celsius zahlt an Preussag 325 Millionen Mark. HDW muß für die Übernahme von Kockums Naval Systems einschließlich einer 49-Prozent-Beteiligung an einer australischen U-Boot-Werft 292 Millionen Mark zahlen.
Die Vereinbarung sieht vor, daß Preussag seine HDW-Anteile noch bis Ende 2000 hält. Danach können sie Celsius ein weiterer Partner für die bereits festgelegte Summe von 225 Millionen Mark übernehmen.
Die industrielle Führerschaft des neuen Werftenverbundes soll bei HDW liegen. Kockums wird vollständig in die HDW integriert. Gleichzeitig soll HDW als Universalwerft erhalten bleiben und weiterhin nicht nur militärische Schiffe bauen. Preussag-Vorstandsvorsitzender Michael Frenzel hatte bereits im Mai erklärt, durch ein Zusammengehen gingen keine Arbeitsplätze verloren. HDW werde durch neue Märkte in Skandinavien, Übersee und Asien gestärkt. Bei HDW arbeiten rund 3.200 Beschäftigte, bei Kockums 1.600.
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen