: Unterm Strich
Moderates, allzu Moderates bei Goethens: „Das Goethe-Institut brachte noch einmal zum Ausdruck, dass es sich den Sparzwängen nicht verschließen wird und seinen Beitrag zur Konsolidierung des Bundeshaushalts erbringt“, heißt es in einer Presseerklärung zum vorgestern stattgefundenen Gespräch zwischen Kanzler, Präsident und Goethe-Generalsekretär. „Deshalb wird die Schließung und Teilschließung von Instituten unumgänglich sein“, so weiter lapidar. „Umstrukturierungen gehören im Übrigen zu einem Konzept, das das Goethe-Institut bereits vor der Bekanntgabe des Eichelschen Sparzwangs beschlossen hat und die notwendige Anpassung des Institutsnetzes an eine veränderte Lage beinhaltet“. Auch was die ins Auge gefasste Fusion von Goethe-Institut und Inter Nationes anbelangt, erhofft man sich eine „Verbesserung der medialen Außenrepräsentanz der Bundesrepublik im kulturellen Bereich“. Bloß en detail scheint es noch ein ganz klein wenig zu haken: „Ein renommierter Unternehmensberater wird beauftragt, mögliche Synergieeffekte und Fusionsrenditen zu quantifizieren“. Tu felix Germania!
Armes England: Die renommierte britische Theatergruppe „Royal Shakespeare Company“ verliert ihren Hauptsponsor. Der Getränkekonzern Allied Domeq habe pro Jahr umgerechnet etwa 3 Millionen Mark zur Verfügung gestellt, teilte die Theatergruppe am Donnerstag in London mit. Der jetzt gültige Vertrag werde nicht über das Ende der Laufzeit im Jahr 2001 hinaus verlängert. Die Mittel des Hauptsponsors machten zwar nur einen geringen Teil des jährlichen Budgets von umgerechnet knapp 90 Millionen Mark aus, doch sei diese Unterstützung unabdingbar für die weitere Arbeit der Theatergruppe, die im vergangenen Jahr ein Defizit von rund 3,5 Millionen Mark erwirtschaftet hat.
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