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Krankheiten bitte nach den Budgets richten

betr.: „Rückgriff auf alte Hausmittel“, taz vom 18. 11. 99

Als Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse und Patientin mit einer längeren orthopädischen Krankheit muss ich feststellen, dass die Versorgung mit aus meiner Sicht notwendigen Heilmitteln, konkret Krankengymnastik, weit weniger rosig aussieht als in dem oben genannten Artikel in bezug auf Arzneien dargestellt. Statt einer entsprechenden Verordnung bekommt man zur Zeit häufig nur ein Informationsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin und einiger Krankenkassen in die Hand gedrückt, mit dem alles an Heilmitteln abgewehrt werden soll, was über das „medizinisch Notwendige“ hinausgeht. De facto wird damit gegenwärtig aber auch so manches abgelehnt, was medizinisch doch notwendig wäre. Auch ich erhielt nicht die erwartete und für notwendig gehaltene Verordnung für sechs krankengymnastische Behandlungen. Auf meinen Einspruch bekam ich von ärztlicher Seite vielmehr zu hören, dass – weil das Geld schon fast aufgebraucht sei – zur Zeit nur noch in ganz schweren Fällen, beispielsweise bei Querschnittslähmung, krankengymnastische Behandlungen verordnet werden könnten. Einen Monat früher hätte ich noch eine Verordnung erhalten können und Anfang nächsten Jahres sei es wahrscheinlich auch wieder möglich, mir eine Verordnung zu geben. Also: Die Krankheiten haben sich derzeit nach den Budget zu richten! Barbara Martin

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