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Archiv-Artikel

Keine Spur von Stagnation

betr.: „Sie sind verzweifelt“, Rainer Schäfer über die Probleme homosexueller Spieler, taz vom 11. 11. 06

Mit einiger Überraschung haben wir die Behauptung von Rainer Schäfer gelesen, die schwul-lesbischen Fanclubs in Deutschland würden „stagnieren“. In Deutschland gibt es mittlerweile schwul-lesbische Fanclubs in Berlin, Dortmund, St. Pauli, Stuttgart, Dresden, Karlsruhe – in Bremen und Freiburg sind gerade weitere schwul-lesbische Fanclubs in Gründung. Über die deutschen Grenzen hinaus haben wir Kontakt nach Bern, Barcelona und Madrid, wo schwule und lesbische Fans ebenfalls eigene Fanclubs gründen wollen. Man kann durchaus sagen, dass Deutschland in Sachen schwul-lesbische Fanclubs geradezu eine Vorreiterstellung einnimmt.

Der älteste schwul-lesbische Fanclub, die Berliner Hertha-Junxx, existiert gerade einmal seit August 2001. Wir fragen uns deshalb, inwiefern man angesichts der jungen Bewegung überhaupt von „Stagnation“ sprechen kann. Die Stuttgarter Junxx haben in den vergangenen zwei Jahren ihrer Existenz 42 neue Mitglieder hinzugewonnen. Gerade erst haben die Hertha-Junxx im Berliner Olympiastadion ein großes Transparent mit der Aufschrift „Fußball ist alles – auch schwul!“ aufgehängt. Da ist von Stagnation nicht viel zu spüren! Ebenso wenig sind wir desillusioniert.

Dennoch begrüßen wir natürlich die Berichterstattung des Magazins Rund und der taz. Wir sehen beim Thema Fußball und Homosexualität selbstredend großen Nachhol-, Informations- und Redebedarf in Deutschland. CHRISTIAN DEKER für die Stuttgarter JunxxPressesprecher/Vorstand, 1. offizieller schwul-lesbischerVfB-Stuttgart-Fanclub