danke, klimawandel: spargel kommt in diesem jahr früher:
Was haben wir im vergangenen Jahr geflucht: Weil es so kalt war und der Winter sich endlos lange hinzog, hatte alles, was an Leckereien unterwegs war in der Natur, Verspätung. Erst musste die Spargel-, dann die Matjessaison verschoben werden. Danach weigerten sich erst die Erdbeeren und dann die Gurken, rechtzeitig zu reifen und in unsere gierig geöffneten Münder zu hüpfen. Und zuletzt waren die Trüffeln bis zum Winter im Tiefschlaf, so dass wir lange Tage darauf warten mussten, bis der erste frische Trüffelsplitter sich in unsere Futterluke verirrte. Und in diesem Jahr? Groß war der Jubel gestern, als uns die Eilmeldung der Nachrichtenagentur dpa erreichte, dass Brandenburgs Spargelbauern wegen der milden Witterung den Saisonstart vorziehen werden, die Spargelernte beginne eine Woche früher als in den Vorjahren am 19. April. Da es keinen tiefen Bodenfrost gegeben habe, sei von Beginn an mit guter Qualität zu rechnen. Lechz, gier, schleck – bei der bloßen Erwähnung des Wortes „Spargel“ lief uns bereits das Wasser aus den Lefzen. Der Klimawandel hat also doch sein Gutes.
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