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lehrer-einstellungenSenat schafft prekäre Jobs

Berlin bietet neue Stellen für Lehrer – und die Gewerkschaft protestiert. Das wundert nur auf den ersten Blick: Die befristeten, nur wenige Monate laufenden Verträge, die die Verwaltung den neuen Lehrkräften anbietet, haben wenig Verführungskraft. Sie sind eine Notlösung – für die Bewerber ebenso wie für die chronisch unterversorgten Schulen.

KOMMENTARVON ALKE WIERTH

Dass Jobs nur noch befristet angeboten werden, ist schon fast der Normalfall. Das gilt auch für Berufe, wo früher der verlockende Status eines Beamten auf Lebenszeit winkte – wie beispielsweise bei Lehrern. Doch es ist etwas anderes, ob man immerhin für ein ganzes Schuljahr an einer Schule arbeiten kann. Oder ob man – wie die Lehrer, die der Senat nun mal eben noch bis Juli einstellen will – mitten im Schuljahr einsteigen soll, mit der Gewissheit, im Sommer wieder auf der Straße zu stehen.

Das bietet nur wenigen Lehrer auf Arbeitssuche eine Perspektive. Es verspricht auch kaum befriedigendes Arbeiten: Denn die neuen KollegInnen können von den Schulen eigentlich nur als Lückenbüßer eingesetzt werden. Das heißt: keine vertrauten Beziehungen zu Kindern, kein kontinuierliches Arbeiten, sondern da löschen, wo es gerade brennt.

Es ist schlicht absurd, gerade den Fachkräften, deren gesellschaftliche Verantwortung immer stärker erkannt wird und denen höchstes Engagement abverlangt wird, mit solchen prekären Angeboten den Spaß am Beruf zu verderben. Man muss ja nicht gleich Beamter sein. Doch wer ein guter Lehrer werden soll, darf nicht nur als Feuerlöscher eingesetzt werden. Dabei ist schon so manches Talent verbrannt.

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