: „Nicht nur Ja und Nein“
Forschungstheater zum Thema Lösungsuche
■ 39, ist Kulturwissenschaftlerin und Performerin. Am Fundus Theater leitet sie den Programmbereich Forschungstheater.
taz: Frau Peters, in der Chemie sind Lösungen Gemische aus Stoffen. Was mischen Sie?
Sibylle Peters: Drei Schulklassen, drei Wissenschaftler und drei Künstler haben sich mit der Frage, was eine Lösung ist, befasst. Diese Begegnung ist interessant, weil jeweils mit anderen Methoden zu derselben Frage geforscht wurde. Die Forschungsmaterialien haben wir in einem Blog gesammelt. Sie werden heute Abend mittels Greenscreen-Technik mit dem Livegeschehen auf der Bühne verknüpft.
Was gab es denn zuerst? Das Problem oder die Lösung?
Im Alltag denken wir, dass zuerst das Problem da ist, zudem wir dann eine Lösung suchen. In der Schule, Wissenschaft und Kunst beschäftigen wir uns aber weniger mit gegebenen Problemen. Vielmehr schaffen wir selbst Probleme, die zu den von uns gefundenen Lösungen passen.
Gibt es für jedes Problem eine Lösung?
Es gibt verschiedenste Unlösbarkeiten und nicht immer wollen wir eine Lösung haben. Denn lösen heißt erledigen.
Ein Beispiel?
Wenn wir beim Aufräumen kein Ende finden wollen, dann vielleicht, weil nicht alle Dinge rein in die Schublade und raus aus dem Sinn sollen.
Beruhigend für alle Kinder...
Die Schulpädagogik rät, jedes Problem in kleine Fragen zu zerlegen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Aber möchte man die Frage „Was soll ich werden“ auf diese Weise lösen? INTERVIEW: JOHANN LAUX
„Was ist die Lösung“: 18 Uhr, Fundus Theater, Hasselbrookstr. 25